Image Slide 1
Shadow

Belastungsstörung

Gelegentlich jedoch, wenn das Ereignis sehr beängstigend oder belastend war, kommt es zur Ausbildung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Folgende Auslöser sind typisch:

  • Körperliche und sexuelle Gewalterfahrungen in der Kindheit oder im Erwachsenenalter
  • Angedrohte körperliche oder sexuelle Gewalt
  • Katastrophen (Zugunglück, Naturkatastrophen)
  • Schwerwiegende Verkehrsunfälle
  • Konfrontation mit Details von traumatischen Ereignissen (z. B. Polizei, Feuerwehr, Ersthelfer)
  • Verlust des eigenen Kindes
    Krieg und Flucht


Dabei muss die Bedrohung nicht unbedingt die eigene Person betreffen. Sie kann auch nur bei anderen beobachtet und miterlebt werden. Es kann sich um einmalige oder länger andauernde Geschehnisse handeln.

Charakteristisch bei der PTBS ist das wiederkehrende Wiedererleben in Form von belastenden Erinnerungen, Flashbacks und Albträumen. Begleitet wird das Wiedererleben von heftigen Stressreaktionen (Angst, Herzrasen, Zittern), die in der Regel kaum zu unterdrücken und lange anhaltend sind. Gleiches gilt, wenn die Betroffenen einem Reiz ausgesetzt werden, der einen Bezug zu dem traumatischen Erlebnis hat. Derartige Trigger können beispielsweise bestimmte Orte, Personen, Gerüche oder Geräusche sein.

Mögliche Folgen

Wie zu erwarten ist, wird ein Trauma-Opfer alles tun, um ein Wiederauftreten der mit seinem Trauma verbundenen Gefühle zu vermeiden. Orte, Menschen und Aktivitäten, die an das Trauma erinnern, werden gemieden. Manche unterdrücken ihre Gefühle vollständig. Gefühllosigkeit ist die Folge. Nicht selten versuchen die Betroffenen auch, ihren Gefühlen durch Alkohol- oder Drogenkonsum zu entkommen.

Stimmung und Gedanken verändern sich im Rahmen der PTBS nachhaltig zum Negativen. Typisch sind ein negatives Selbstbild („Ich bin schlecht“, „Ich habe es verdient“), Selbstvorwürfe („Ich hätte nicht dort sein sollen“, „Es war meine eigene Schuld“) und Verallgemeinerungen („Die Welt ist gefährlich“, „Menschen sind böse“, „Männer sind Schweine“). Es kommt zu anhaltenden traumaassoziierten Gefühlen wie Angst, Wut, Schuld oder Scham, Entfremdung, andauernde Unfähigkeit, positive Emotionen zu empfinden, und Interessensverlust. Letzterer betrifft auch die Aktivitäten, die früher genossen wurden.

Die Betroffenen haben unbewusst ständig das Gefühl, in latenter Gefahr zu sein. Das macht sie ängstlich, schreckhaft und leicht reizbar. Es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren, und an erholsamen Nachtschlaf ist nicht zu denken.

Obwohl der Leidensdruck immens groß ist, scheuen sich die meisten aus Scham und Sorgen vor einer Stigmatisierung davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das ist sehr traurig, denn so, wie wir uns bei einer körperlichen Verletzung vertrauensvoll in die Hände von Ärzten begeben, sollten wir uns auch bei psychischen Verletzungen helfen lassen.

Zum Kontaktformular